Ibovespa könnte 2024 die 190.000-Punkte-Marke knacken – JP Morgan sieht Chancen durch Zinssenkungen und Wahljahr
- Warum sieht JP Morgan so viel Potenzial im Ibovespa?
- Wie beeinflussen die Wahlen den brasilianischen Markt?
- Was bedeutet das für Anleger?
- Fragen und Antworten zum Ibovespa 2024
Analysten von JP Morgan prognostizieren, dass der Index bis Ende 2024 auf 190.000 Punkte steigen könnte – ein Plus von 18% gegenüber dem aktuellen Stand. Treiber dieser Entwicklung sollen Zinssenkungen der brasilianischen Zentralbank und die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen sein. Wir analysieren die Hintergründe und zeigen, was Anleger erwarten können.
Warum sieht JP Morgan so viel Potenzial im Ibovespa?
Der Ibovespa hat in den letzten Wochen bereits mehrere Rekordstände erreicht und kletterte zuletzt auf über 164.000 Punkte. JP Morgan erwartet nun einen weiteren Anstieg auf 190.000 Punkte bis Jahresende. "Brasilien wird wahrscheinlich die größte geldpolitische Lockerung der Welt im Jahr 2024 durchführen", so die Emerging-Markets-Strategen des Bankhauses.
Der erwartete Zinszyklus könnte der entscheidende Faktor sein: Die Analysten rechnen mit ersten Zinssenkungen der brasilianischen Zentralbank bereits im März, möglicherweise sogar schon im Januar. Bis Ende 2024 könnte der Leitzins (Selic) von aktuell 11,75% auf 8,00-8,50% fallen.
Wie beeinflussen die Wahlen den brasilianischen Markt?
Die Präsidentschaftswahlen im Oktober werden nach Einschätzung von JP Morgan zum "Hauptauslöser" für brasilianische Vermögenswerte werden. "Das Wahlergebnis ist entscheidend", betonen die Strategen. "Niedrigere Zinsen werden nicht von Dauer sein, wenn die Fiskalpolitik AB 2025 nicht einen klaren Bruch mit den letzten drei Jahren darstellt."
Die politische Landschaft ist polarisiert: Präsident Lula da Silva (PT) strebt eine vierte Amtszeit an und führt aktuell in den Umfragen. Auf der Gegenseite könnte der Gouverneur von São Paulo, Tarcísio de Freitas (Republicanos), antreten – möglicherweise mit Unterstützung des Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro.
Was bedeutet das für Anleger?
Der brasilianische Markt bietet aktuell interessante Bewertungen: "Sieben von zehn Sektoren werden noch unter ihren historischen Durchschnittswerten gehandelt", so JP Morgan. Die Analysten erwarten, dass der Markt zwischen dem ersten und zweiten Quartal seinen Höhepunkt erreichen könnte, wenn die geldpolitische Lockerung in vollem Gange ist.
Im optimistischsten Szenario – einem Machtwechsel bei den Wahlen – hält JP Morgan sogar 230.000 Punkte für den Ibovespa im Jahr 2024 für möglich. Allerdings warnen die Experten auch vor erhöhter Volatilität im Wahljahr: "Die Marktvolatilität wird immens sein."
Fragen und Antworten zum Ibovespa 2024
Warum prognostiziert JP Morgan so starke Zinssenkungen?
Die Inflation in Brasilien zeigt Entspannungstendenzen, was der Zentralbank Spielraum für Lockerungen gibt. Zudem belasten die hohen Zinsen das Wirtschaftswachstum.
Wie wirken sich die Wahlen auf den Markt aus?
Wahlen bringen stets Unsicherheit mit sich. Besonders die Fiskalpolitik des künftigen Präsidenten wird genau beobachtet werden, da sie die Nachhaltigkeit der Zinssenkungen beeinflusst.
Welche Sektoren könnten profitieren?
Zinssensitive Sektoren wie Banken und Bauwirtschaft könnten von der erwarteten Lockerung profitieren. Auch exportorientierte Unternehmen würden von einem möglichen Real-Schwung profitieren.